Diani Beach: Sehnsuchtsort für deutsche Singlefrauen

Letztes Update am 26.7.2024 20:56 Uhr

Diani Beach: Sehnsuchtsort für deutsche Singlefrauen

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Wenn die Oma plötzlich Urlaub in Kenia machen will, dann sollte man hellhörig werden. Will die gute Dame wirklich nur eine Safari machen oder steckt da etwa mehr dahinter? Immer mehr westliche Frauen zieht es nach Afrika, aber es ist nicht die umwerfende Natur, die die zumeist gut betuchten Damen magisch anzieht. Es ist die Lust auf ein sexuelles Abenteuer, die deutsche Frauen in Scharen nach Afrika reisen lässt.

Die beliebtesten Reiseziele für den weiblichen Sextourismus sind neben Kenia auch Gambia, Ghana und Südafrika. Seit den 1980ern haben sich schätzungsweise bereits über 650.000 Frauen auf den Weg ins Ausland gemacht, um mit Einheimischen Sex zu haben. Als Jugendliche lachten wir noch, als jemand auf dem Pausenhof von einem BBC - "Big Black Cock" - sprach. Der Begriff gehört zu den geläufigsten in der Pornoindustrie und bezeichnet zumeist einen Porno, in dem eine weiße Frau sich von einem gut bestückten Afrikaner bumsen lässt. Ein Klischee, mag man meinen. Aber es gibt sie in der Realität: Frauen mit einem Fetisch für durchtrainierte und gutbestückte Schwarzafrikaner. 

Auffällig ist, dass es vor allem ältere Frauen sind, die sich im Ausland lustvoll befriedigen lassen. Einsamkeit ist einer der Gründe. Einige der Damen sind verwitwet und suchen das Abenteuer mit einem jüngeren Mann. In Deutschland ist es zugegebenermaßen schwierig, als Oma einen jugendlichen Partner zu finden. Afrikanische Männer fühlen sich aber auch nicht wirklich zu deutschen Omas hingezogen. Einen guten Batzen Geld braucht man, um auf dem afrikanischen Datingmarkt erfolgreich zu sein.

Es ist nicht die Minilöhnerin, die Afrika als Sextouristin bereist, sondern eher die erfolgreiche Managerin, die in Deutschland keinen Mann findet. In einem Artikel der taz heißt es wörtlich, dass Sextouristinnen in Ländern des Südens oder der Dritten Welt oft studiert haben und aus der Mittel- oder Oberschicht kommen. Anders als Männer, die in Thailand mit dem Bargeld wedeln und viele Prostituierte in einer Woche durchnehmen, gehen Frauen häufig subtiler vor und haben in der Regel nur einen Sexpartner im Urlaub. Dabei ist es für Frauen wichtig, eine tiefere zwischenmenschliche Beziehung mit ihrem Urlaubsflirt aufzubauen. 

Deutsche Singlefrauen suchen meist nicht nur Sex, sondern auch Beziehungen im Ausland. Besonders Akademikerfrauen über 30 haben es in Deutschland schwer, einen Partner zu finden. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass in Deutschland mehr Frauen als Männer studieren und Frauen oft keinen Partner mit niedrigerem Bildungsstand haben möchten. Je gebildeter die Frau, desto schwerer wird es für sie, einen deutschen Mann zu finden. Zudem tickt bei Frauen die biologische Uhr. Eine Singlefrau, die Karriere gemacht hat und keine Kinder mehr gebären kann, steht bei Männern oft nicht hoch im Kurs. Da heißt es dann nicht selten: Letzter Ausweg Afrika!

Die Situation an Kenias Ostküste

Ich gebe zu, bevor ich nach Diani Beach ging, hatte ich nicht allzu viel über den Ort recherchiert. Ein kleines Städtchen am Strand mit schönen Resorts, so stellte ich mir den Ort vor. Es ist auch tatsächlich ganz nett dort. Am Strand kann man sie aber nicht übersehen, die Beach Boys auf der Suche nach einer europäischen Frau. Es wirkt geradezu komisch, dass hochgebildete westliche Frauen sich zu leicht bekleideten Männern, die als Masai-Krieger verkleidet mit dem Arsch wedeln, hingezogen fühlen. Das sind arbeitslose Männer auf der Suche nach Geld und einem deutschen Ehevisum. Man stelle sich nur mal vor, ein deutscher Hartz IV Empfänger würde an der Ostsee in knallenger Lederhose deutsche Konzernchefinnen bezirzen. 

Viele kenianische Männer in den Küstenregionen sind arbeitslos oder schuften hart als Tagelöhner auf dem Bau. Einige suchen ihr Glück auch als Wanderarbeiter in Saudi-Arabien, wo sie teils missbraucht werden und mit ihrem Leben bezahlen. Da ist es extrem lukrativ, sich eine reiche Sugar-Mommy aus Deutschland anzulachen. Die meisten dieser Frauen haben gute Intentionen. Sei es nur ein kurzer Flirt oder tatsächlich eine Hochzeit. Es gibt aber auch die, die ihren afrikanischen Lover ins Heimatland holen und ihn dann dort zur Prostitution zwingen. Die Beach Boys müssen auf der Acht sein, mit wem sie sich da einlassen. Auch Frauen sind zu schlimmen Verbrechen fähig und betreiben Menschenhandel.

Von Männern ist man es ja gewohnt, dass einige sich im Urlaub abstoßend verhalten. In Scharen und quer durch alle Gesellschaftsschichten reisen sich nach Südostasien, aber auch Kenia, um junge Frauen, teils auch Minderjährige, sexuell auszunutzen. Es sind auch viel mehr Männer, die als Sextouristen unterwegs sind als Frauen. Was die Situation mit weiblichen Sextouristen so absurd macht, ist der soziale Hintergrund der Frauen. 

Männliche Sextouristen sind jung und alt, Bauarbeiter oder Manager. Deutsche Männer sind auch nicht sonderlich selektiv, wenn es um das Bildungsniveau der Partnerin in Deutschland geht. Intelligent sollte sie schon sein, aber ein Studienabschluss oder ein angesehener Beruf sind keine Voraussetzung. Der soziale Status der Frau spielt bei der Partnerwahl eine untergeordnete Rolle. Die Männer verhalten sich im Urlaub so, wie sie sich zu Hause auch verhalten. 

Auf der anderen Seite hat man dann fast ausschließlich hochgebildete Akademikerfrauen mit angesehen Jobs, die es auf arbeitslose Afrikaner abgesehen haben. Frauen, die schon etwas älter sind und in Deutschland auch aufgrund ihrer hohen Ansprüche keinen Mann gefunden haben. Es ist geradezu absurd, im Urlaub ungeplant mit einer Welt konfrontiert zu werden, die einem doch so fremd ist. Meinen Besuch in Diani Beach werde ich jedenfalls nie vergessen. Teils ist es Fremdscham, teils ist es Mitleid, was man für die Beach Boys und ihre deutschen Frauen empfindet.


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