5 Dinge, die man in Kenia nicht tun sollte (Achtung Abzocke!)

Letztes Update am 26.7.2024 14:31 Uhr

5 Dinge, die man in Kenia nicht tun sollte (Achtung Abzocke!)

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Kenia ist ein wunderschönes Land, das sehr sicher zu bereisen ist. Das Land spricht wie die meisten ostafrikanischen Länder mit tollen Safariparks eher wohlhabende Touristen an. Das Ergebnis ist, dass man als Tourist eine sehr angenehme Erfahrung hat. Meiner Erfahrung nach ist die Wahrscheinlichkeit, in Kenia betrogen zu werden, deutlich geringer als in Europa oder Südostasien. Die meisten Kenianer sind ausgesprochen hilfsbereit und ehrlich.

Doch auch wenn es in Kenia wenige Touristenfallen gibt, so sollte man doch immer auf der Lauer sein. Diese 5 Dinge solltest Du in Kenia auf alle Fälle vermeiden, um nicht abgezockt zu werden.

1. Buchen von Touren bei zwielichtigen Veranstaltern

Buche niemals eine Tour von einer Person, der Du nicht vertrauen kannst. Einen Tourguide in Kenia sollte man immer über persönliche Empfehlungen buchen. Dies können entweder Freunde oder Bekannte, das Hotel oder im Notfall auch (vertraunswürdige!!!) Internetbewertungen sein. Niemals sollte man blind eine Tour buchen, die einem von einem Unbekannten spontan auf der Straße angeboten wird. Das kann gut gehen, kann aber auch ganz schnell in die Hose gehen. Auch online sollte man sich genauestens informieren und niemals im Voraus die ganze Tour bezahlen.

Kleine Anzahlungen sind ok, den Großteil sollte man aber vor Ort in bar oder über das mobile Zahlungssystem Mpesa bezahlen. Ich habe meinem Tourguide keinerlei Anzahlungen geleistet und stattdessen immer häppchenweise im Verlauf der Touren über Mpesa das Geld überwiesen. Jeder mit einer Safaricom Simkarte kann sich für Mpesa freischalten lassen und seinen Account per Überweisung oder Kreditkartenzahlung aufladen. So kann man ganz ohne das Risiko großer Bargeldmengen überall in Kenia bezahlen. Zudem besteht bei Mpesa auch die Möglichkeit, im Falle eines Scams das Geld zurückzuholen, solange es vom Empfänger nicht abgehoben wurde und man bekommt eine Quittung der Zahlung.

Tour im Nairobi Nationalpark

Als warnendes Beispiel möchte ich hier die Geschichte zweier Deutscher erzählen, die eine Tour zum Amboseli-Park bei einem zwielichtigen Veranstalter gebucht haben. Auf halber Strecke zum Safaripark hat der Tourguide den beiden Damen vorgetäuscht, dass das Safariauto kaputt ist. Am Raststopp sucht der Safarifahrer dann nach anderen Touristen, die sich netterweise bereiter klären, die Damen zum Park mitzunehmen. In meinem Auto war noch genügend Platz, sodass wir die Damen bis zu ihrer Lodge am Park mitgenommen haben.

Worauf der Safarifahrer wartet, ist, dass eine andere Touristengruppe sich bereit erklärt, die beiden Damen mit auf Safarifahrt zu nehmen. So kann er ohne zu Arbeiten das Geld einsacken oder bei besonders viel Geschäftssinn am nächsten Tag direkt mit einer anderen Gruppe eine Safari starten. Dieser Scam ist den Safarifahrern in Kenia bekannt und man sollte sich in dem Fall immer weigern, die gestrandeten Gäste mit auf Safari zu nehmen. Wir luden die beiden Damen in ihrer Lodge ab, wo deren Tourguide sich dann darum kümmern sollte, die Tour fortzuführen. Wenig überraschend war das Handy des Tourguides am Abend abgeschaltet.

Die beiden Damen sahen an ihrem ersten Tag gar nichts vom Park und mussten sich dann am nächsten Tag eigenständig über die Lodge eine neue Safarifahrt organisieren. Besonders als junge Frau sollte man daher immer sehr bedacht seine Tourguides auswählen und auf keinen Fall zu naiv auftreten. Die beiden Damen waren, bis mein Tourguide sie darüber aufgeklärt hat, wirklich in dem Glauben, dass das Auto zufällig kaputt gegangen ist.

2. Bettlern Geld geben

Nairobi Downtown ist voll von Bettlern. Überall nehmen Kinder einen bei der Hand und betteln um Geld. Wenn es kein Geld gibt, dann darf man ihnen stattdessen auch ein Essen kaufen. Auch wenn man vielleicht Mitleid hat, sollte man auf keinen Fall auch nur einen Cent übergeben.

Es handelt sich wie in Deutschland um eine Bettlermafia, wo das Geld bei den Clanbossen abgeliefert wird, die oft sogar mehr verdienen als der reiche Tourist. Man spendet also Geld an wohlhabende Gangster, die keinerlei Steuern und Sozialabgaben zahlen. Besonders schlimm ist, dass die Kinder während ihrer "Arbeitszeit" nicht in der Schule sind. Wenn diese dann älter werden, ist es auch nicht selten, dass sie in die Prostitution abrutschen. Wer einem bettelnden Kind in Nairobi Geld gibt, der unterstützt aktiv Kindesmissbrauch anstatt zu helfen!

Eine weitere Bettlermasche nahe Diani Beach ist es, dass ein Afrikaner sich zu einem gesellt und angibt, der Gärtner vom Hotel zu sein. Gerade in einem Resort kann es ja gut sein, dass man sich nicht an das Aussehen vom Gärtner erinnert? Bullshit! Der Bettler will durch dieses Märchen Vertrauen gewinnen und gleichzeitig etwas Angst schüren. Er muss als Gärtner dann ja auch wissen, wo man sich in Diani Beach aufhält.

Der Bettler gibt dann an, heute einen freien Tag zu haben. Erst ist es eine hohe Krankenhausrechnung, die er nicht bezahlen kann, später hat dann seine Tochter plötzlich Geburtstag und er will ihr etwas zu Essen kaufen. Wenn man sich weigert, ihn zu bezahlen, bietet er an, im Supermarkt gemeinsam haltbare Lebensmittel wie Reis und Öl zu kaufen. Diese Lebensmittel dienen als Umschlagware, die er dann später mit Abschlag weiterverkaufen kann. Er ist kein Gärtner, sondern hauptberuflich Bettler, der sich von gutgläubigen Touristen aushalten lässt.

3. Besuch eines Fake Masai-Dorfs

Obligatorisch auf einer Keniareise ist für viele Touristen der Besuch eines Masai-Dorfs. Die bequemsten Gelegenheiten bieten sich im Anschluss an eine Safari im Masai Mara Reservat oder dem Amboseli Park. Ein Masai holt einen früh morgens ab, um gemeinsam zum Masai-Dorf zu wandern. Mehrmals wird den Touristen versichert, dass es sich um ein authentisches Dorf handelt, was man mit einer Eintrittsgebühr von 20-30 US-Dollar unterstützen soll.

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Grundsätzlich ist es auch kein Problem, 30 US-Dollar an ein authentisches Masai-Dorf zu spenden. Das Problem ist, dass es sich in der Regel nicht um ein echtes Masai-Dorf handelt, sondern um ein Museum mit angebundenem Souvenirmarkt. Die Touristen werden mit einem Tanz begrüßt, es wird einem gezeigt, wie man Feuer macht und dann lädt einen ein Masai auch noch in sein angebliches Haus ein. Hinweis: Es handelt sich nicht um sein Haus!

Für den Besuch im Masai-Haus werden die Touristen in kleine Gruppen aufgeteilt. Sobald das Haus besichtigt ist, beginnt der Masai dann mit dem Verkauf von überteuertem Schmuck. So wird einem beispielsweise eine billige Plastikkette mit einem "echten" Löwenzahn für 50 US-Dollar Startpreis angeboten. Der Verkäufer ist sogar so dreist, Geschichten zu erfinden wie von den Dorfbewohnern dafür Löwen getötet werden und wie der Zahn im Masai Dorf geschliffen wird. Durch das Aufteilen der Touristen in Kleingruppen fehlt häufig eine Person, die die Lügenmärchen vom Verkäufer anzweifelt, sodass sich viele hier abzocken lassen. Auch ein Verhandlungspreis von 20 US-Dollar pro Kette ist kein gutes Angebot. Der angebotene Schmuck hat einen Wert von weniger als 5 Euro und stammt aus einer Billigfabrik, nicht von den Masai.

Doch damit ist die Verkaufsveranstaltung nicht beendet. Die Touristen werden im Anschluss an das Masai-Haus zum Souvenirmarkt der Masai geführt, auf dem es dieselben Souvenirs wie überall in Ostafrika zu kaufen gibt. Einzig die Preise sind extrem überteuert. Die Einnahmen gehen selbstverständlich nie an den Verkäufer selbst, stattdessen ist immer alles für die Gemeinschaft. Wer's glaubt, wird selig!

Der Besuch eines solchen Masai-Dorfs ist an sich keine schlechte Erfahrung. Man sollte sich nur im klaren sein, dass es sich um ein Museum mit angeschlossenem Souvenirshop handelt. Wer ein wirklich authentisches Masai-Dorf besuchen möchte, der sollte sehr genau recherchieren, um nicht im Museum zu landen.

Offensichtlich als Scam identifizieren lassen sich die Fake-Masai an der Ostküste von Kenia, die einem am Strand überteuerte Souvenirs andrehen möchten. Wer hingegen ein authentisches afrikanisches Dorf besuchen möchte, für den bietet sich die Gegend um Diani Beach wunderbar an. Ich habe hier Dörfer besucht und nirgendwo wurden mir Souvenirs angeboten, Eintrittsgebühren verlangt, geschweige denn etwas verkauft. Stattdessen werden einem Stolz die Schulen, Farmgebiete oder Wasserbrunnen der Dörfer gezeigt. Wer mit Menschen in Masai-Gewändern tanzen will, der muss sich dann aber doch ein touristisches Dorf suchen.

4. Waren und Dienstleistungen ohne Handeln kaufen

Wenn eine weiße Person etwas in Kenia kaufen möchte, dann beträgt der genannte Preis in der Regel nicht etwa 10 % mehr, sondern oft das zwei- bis zehnfache vom Normalpreis. Wer hier nicht verhandelt, der wird gnadenlos abgezogen. Alles ist in Kenia verhandelbar: Touren, Souvenirs und auch Gewürze. Je weiter man sich der Ostküste annähert, desto härter sollte man verhandeln. Es macht Spaß, in der Küstenstadt Mombasa einzukaufen, aber ein Hut für 3 Euro wird einem da schnell mal für 20 Euro angeboten.

Man sollte immer in der Währung verhandeln, in der man später auch bezahlt. Als Deutscher wird das die meiste Zeit der kenianische Schilling sein, es sei denn, man möchte bei der Bank für teures Geld US-Dollar kaufen. Wird in US-Dollar oder Euro verhandelt, aber in Schilling bezahlt, dann rechnet der Verkäufer oft den Verhandlungspreis mit einem extrem schlechten Wechselkurs um, um eine versteckte Preiserhöhung durchzusetzen.

Bei einer mehrtägigen Safaritour für 1800 US-Dollar rechnete mein Guide den Betrag mit einem Wechselkurs von 140 Schilling pro Dollar um. Der reale Wechselkurs zu dem Zeitraum betrug gerade einmal 132 Schilling pro Dollar. Bei 1800 US-Dollar ergibt sich hier ein Wechselverlust von 14.400 keniaschen Schilling, umgerechnet circa 100 Euro. Nachdem ich meinen Guide den realen Wechselkurs auf meinem Handy gezeigt hatte, verkaufte er mir die Tour problemlos zum echten Wechselkurs.

5. Uber- und Taxifahrern vertrauen

Taxifahren ist nahezu überall auf der Welt ein Scam. Taxis in Kenia sind sicher, aber teils unzuverlässig. Verhandelt man mit einem Fahrer auf der Straße, bekommt man oft einen schlechten Preis, kommt dafür aber schnell und zuverlässig ans Ziel. Bei Uberfahrern kommt es häufiger vor, dass diese die Fahrt annehmen, dann aber wegfahren oder mehr Geld fordern, wenn sie zur Abholung eintreffen. Während der Fahrer sich dann irgendwo versteckt, oder weigert für den angezeigten Preis zu fahren, hofft er, dass der Kunde die Fahrt storniert, um die Stornogebühren einzusacken.

Taxifahren in Kenya

Die App Bolt ist etwas günstiger von den Preisen als Uber und wird vor allem von Einheimischen verwendet. Auch hier kann es passieren, dass der Fahrer versucht, Ausländer abzuziehen. Am besten ist es, auch wenn man eine App verwendet, die Fahrt durch einen Hotelmitarbeiter oder Tourguide buchen zu lassen. Die Fahrer sind dann in der Regel ehrlich und fahren für den vereinbarten Preis. Vor allem die ganzen Sicherheitskräfte in Nairobi helfen bei so etwas gerne und kostenlos. Wenn die Fahrer sehen, dass man mit einem Einheimischen zusammen ist, dann wird in der Regel gar nicht erst versucht, bei Abholung zu verhandeln.

Die meisten Taxifahrer bevorzugen Barzahlungen. Wenn man die Fahrt über einen Hotelmitarbeiter buchen lässt, dann ist dies meist auch die einzige Zahlungsmöglichkeit. Um Wechselgeldscams vorzubeugen, ist es am besten, mit dem mobilen Bezahlsystem Mpesa zu bezahlen. Jeder mit einer Safaricom Simkarte kann sich für das Bezahlsystem freischalten lassen und hat so jederzeit elektronisches Bargeld zur Verfügung. So kann man zu jeder Zeit auch kleinere Summen passgenau bezahlen. Wer eine 230 Shilling Taxifahrt mit einer 1000 Schilling Banknoten zahlen möchte, dem kann ich garantieren, dass der Taxifahrer an dem Tag ganz zufällig kein Wechselgeld hat, gerne aber auch die 770 Schilling als Trinkgeld behalten möchte.


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